Tag 82: Merrivale Rd. - Mavora Lakes
Tag 82:
Trail Km: 223,1 - 274,8
Fr 06.01.2023
Mavora Lakes Rd - Carey's Hut
Hinweis:
Um diesem Beitrag folgen zu können empfiehlt es sich, die genannten Orte in Google Maps oder auf einer entsprechenden analogen Karte zu suchen.
Zunächst kurz zu unserem heutigen Plan, wir wollen von einer Straße im Nirgendwo (südlicher Punkt) zu einem See im Anderswo (nördlicher Punkt) hitchen.
Beides liegt etwa 100 km von einander entfernt. Ich habe zunächst einmal einen Telefonjoker gezogen und bei einem Sachkundigen in Witten nachgefragt, in welche Richtung wir eigentlich hitchen sollten.
Die Antwort war sehr hilfreich.
Zunächst laufen wir von unserem Übernachtungsplatz zur Straße. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, links oder rechts.
Nachdem das erste Auto von links kommt und auch prompt stehen bleibt, geht unser erster Hitch nach rechts Richtung Otautau.
Von hier haben wir dann mehrere Optionen. Entweder nach Mossburn oder die westliche Route über Orte die mir nichts sagen, also Mossburn. Otautau liegt eigentlich an keiner Hauptverbindungstrasse, sondern einfach irgendwo.
Wir stellen uns wieder an einem strategisch guten Platz auf, denn der potentielle Chauffeur muss genügend Zeit haben, um das winkende, sympathische, gut gelaunte Paar an der Straße abschätzen zu können und muss dann genügend Platz haben um sicher stehen zu bleiben.
So stehen wir also gut gelaunt und warten, viele Fahrer winken und bleiben dann beim Supermarkt oder beim Farm Land (Shop für Landwirtschaft) stehen. Hier fahren eigentlich auch keine Touristen, wohin auch. Nach etwa 25 Minuten passiert uns ein typischer neuseeländischer Leihwagen- SUV, wir winken den drei älteren Herrschaften zu, hilft aber auch nichts. Wir warten weiter...nach ein paar Minuten kommt der SUV wieder zurück, wendet und bleibt bei uns stehen. Wir teilen ihnen unser Reiseziel (Mossburn) mit, damit können die drei nichts anfangen, aber sie haben eine richtige Karte, aus richtigem Papier dabei. Ihr Ziel ist Manapouri, das sagt jetzt mir nichts, aber ich erkenne, auf der analogen Karte, Te Anau kurz daneben. Passt, wir wollen nach Manapouri.
Die Reise kann beginnen, das Paar vorne stammt aus den Niederlanden, hinten sitzt noch eine Dame aus Görlitz. Noch nie haben uns Niederländer mitgenommen, eine Premiere. Wir unterhalten uns super mit den dreien, nach etwa einer Stunde endet die kurzweilige Fahrt in Manapouri.
Dieser kleine Ort liegt an einem wunderschönen See und es sind nur 22 km bis nach Te Anau, dort wollten wir sowieso noch einkaufen gehen. In Manapouri gibt es nicht viel, aber ein Café mit einem kleinen Generalstore (Gemischtwarenladen).
Beim Cappuccino trinken sehe ich im Generstoreregal ein einsames NFG (für später dazu gestoßene: NFG
= Nudelfertiggericht). Da kam uns der Gedanke, die fehlenden Lebensmittel einfach hier einzukaufen und dann ohne Stop in Te Anau, direkt zu den Mavora Lakes zu gelangen.
Trotzdem müssen wir zunächst Richtung Te Anau.
Wir suchen wieder einen guten Platz nach der Kreuzung, um möglichst allen in Frage kommenden Fahrern die Möglichkeit zu geben, mit uns zu reisen.
Wir (Petra und Ich) haben später diskutiert, ob es das erste oder zweite Auto war, welches uns mitnehmen wollte. Auf jeden Fall war es ein schneeweißer Tesla Model 3, mit Volllederausstattung. Nachdem das erste Problem behoben ist, (wie geht die Tür auf?) sind wir uns schnell über das Reiseziel einig. Erstmals fahren wir mit einem Tesla, die zweite Premiere nach den Niederländern von heute morgen.
Der coole, supernette Fahrer, ein Naturfilmer der weltweit Filme für die BBC produziert, bringt uns direkt zur Kreuzung vor Te Anau.
Jetzt müssen wir irgendwie 29 km Richtung Mossburn, dort ist der Abzweig zu den Mavora Lakes.
Es ist heute schon fast stressig, fast ohne Ruhepause geht es weiter. Finger raus, SUV stoppt, Rucksäcke rein, los geht's.
Hier haben wir die Neuseeländerin, mit der Longwood Forest Erfahrung aus dem vorherigen Beitrag. Sie ist Physiotherapeutin und behandelt auch immer wieder TA Hiker. Die Fahrt ist fast zu kurz um alles Mögliche zu besprechen.
Schließlich stehen wir an der Straße zu den Mavora Lakes, 39 Kilometer Schotterpiste. Vor vier Jahren sind wir diese Straße komplett gelaufen und haben dabei fast eine Staublunge von den vorbei rauschenden Fahrzeugen bekommen. Die Lakes sind ein beliebtes Ausflugsziel, es gibt dort ein weitläufiges Areal zum Campen. Eigentlich müssten heute am Freitag die Chancen auf eine Mitfahrgelegenheit nicht schlecht stehen. Wir laufen jedenfalls los, wir wollen schließlich auch heute ein paar Kilometer laufen und versuchen so auch den Sandflys zu entkommen.
Irgendwie fahren heute fast keine Fahrzeuge in diese Richtung oder lassen uns in einer Staubwolke stehen. Es dauert fast 1 1/2 Stunden, wir sind schon 7 Kilometer gelaufen, da Bretter ein SUV mit einem Motorboot auf dem Anhänger an uns vorbei. Als der Staub sich lichtet sehen wir, dass der SUV etwa 100 Meter vor uns stehen geblieben ist. Der Fahrer hantiert irgendwo im Boot, vielleicht hat sich etwas gelockert. Fast zaghaft nähern wir uns. Heute ist unser Glückstag, wir dürfen mitfahren, im Boot, denn im SUV ist kein Platz mehr frei.
Ich denke nach den Niederländern, dem schneeweißen Tesla - Model 3 und einem Motorboot, gibt es kaum noch eine Steigerung beim Hitchen und das alles an einem Tag.
Mit etwa 70 Sachen, einer unendlich langen Staubwolke hinter uns und einem Dauergrinsen im Gesicht, rauschen wir die restlichen 32 km bis zum Camp am Northern Mavora Lake.
Mittlerweile ist es ewa16:00 Uhr, die richtige Zeit um erst einmal einen Kaffee zu kochen und das weitere Vorgehen zu besprechen.
Unser Plan für die nächsten Tage sieht folgendermaßen aus: heute wollen wir noch etwa 10 km bis zur Carey's Hut schlendern, morgen dem TA folgend bis zur Greenstone Hut (ca. 28 km) laufen, um dann den TA zu verlassen und auf dem Greenstone Track bis zum Howden Campsite (ca. 25 km) zu wandern. Dann soll mit dem Routeburn Track ein absolutes Highlight folgen (ca. 32 km).
Dazu aber später.
Heute wandern wir, noch immer grinsend, am herrlichen See entlang Richtung Hütte
Es sind noch etwa 4 Kilometer, wir drehen uns kurz um und schlagartig vergeht uns das Grinsen. Eine schwarze Wolkenwand baut sich hinter uns auf, die Regenfront kommt immer näher.
Wir beschließen heute nicht nass zu werden und bauen in etwa 2,73 Minuten das Zelt auf (geht wirklich sehr schnell). Wir wollen nur den Regen abwarten und danach zur Hütte laufen. Der Regen dauert doch etwas länger, erst um 20:15 Uhr geht es wieder weiter. Alles kein Problem, es ist hier noch um 21:30 Uhr hell. Etwa um diese Zeit liegen wir wieder grinsend und trocken in unserem Zelt, neben der vollen Carey's Hut.
gelaufene: 20 km
Hey ihr zwei !
AntwortenLöschenBei euch schauts recht schön aus,hoffe euch gehts auch gut!
Der Trip aufm Hänger ist ja echt Cool.
Weiterhin eine schöne Zeit und wenig "Problems"!
Bis bald- Liebe Grüße und viele schöne Momente vom Robbat +
Ihr wissts schon-Bruder und Schwager (grins)
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