Tag 25 - Dome Café - Puhoi
Do 10.11.22 Tag 25
Dome Café - Puhoi
Km 496,4 - 523,8
Nach unserer ersten Shithead Runde, einem Tee und einem NFG, zieht sich einer nach dem anderen in seinen Schlafsack zurück. Gegen 21:00 Uhr liegen wir sechs müde aber im Trockenen, auf unseren, im Café verteilen, ultralight Luftmatratzen.
Zum Thema ultralight Luftmatratzen möchte ich nach dieser Nacht die Theorie aufstellen, dass eine direkte Proportionalität besteht, zwischen Gewicht der Matte und der Lautstärke, die entsteht, wenn sich der Schläfer darauf umdreht. Meine Matte gehört auch zu den leichten, aber es gibt auf jeden Fall noch leichtere.
Draußen auf dem Highway hört man zusätzlich noch, wie sich die Trucks den Anstieg zum Dome Sadle hinauf kämpfen. Nach einem Paar Ohrstöpsel ist aber alles gut.
Schon um 6:00 Uhr machen sich alle fertig, eine Stunde später ist das Dome Café wieder verlassen und wartet vielleicht auf die nächsten Gäste. Wir hinterlassen eine Spende und werden diesen Platz nicht so schnell vergessen.
Heute liegen etwa 27 Kilometer vor uns, der Zielort Puhoi besteht eigentlich nur aus ein paar Häusern, einem Generalstore und dem Puhoi Pub and Hotel. Hier werden wir zwei Nächte bleiben, da für morgen wieder ein Starkregen angesagt ist.
Aber jetzt wollen wir erstmal loslegen. Die Route führt heute meist über Straßen bzw. Schotterwege, unterbrochen von ein paar Abschnitten durch Forests.
Zum Aufwachen erstmal 4 Km hinauf zum Kraak Hill, danach 2 km Scenic Bush Reserve und dann 8 Km Schotter-Straßen-Mix.
Dabei kommen wir an den riesigen Gewächshäusern einer Paprikafarm vorbei.
Wir nutzen ein Bushäuschen wieder einmal für unsere erste Schokoladen-, Nusspause.
Jetzt geht es nach einer weiteren Pause hinauf zum Moir Hill (Sendemast!).
Kurz bevor wir wieder in einen Scenic (=schlammig (frei übersetzt)) Forest Track abbiegen fängt es zu regnen an.
Wir entscheiden uns für die volle Regenausstattung, also Jacke und Hose.
Kaum sind wir auf dem nur 2 km langen Schlammpfad hört es wieder auf zu regnen. Irgendwie kommt es mir vor, als hätte uns ein Mauri- Wetter-, Schlammweggott ein Zeichen gesendet. " Zieht doch lieber eure Matschhosen an, wenn ihr in den Forest zum Spielen geht."
Nachdem unsere Schuhe nach 500 Km, auch langsam kein geeignetes Profil mehr haben, sparen wir uns die nächsten 3 Km Schlammrutschen und laufen einfach die genau so lange, wunderschöne, gemächlich abwärtsführende Schotterstrasse.
In einem Baustellenbereich finden wir einen Warnkegel, der in Deutschland vermutlich auf Grund der fehlenden Gleichstellung nicht mehr zulässig wäre.
Der letzte Abschnitt vor Puhoi führt eigentlich wieder über einen Pfad und war vor vier Jahren sehr gut präpariert, ein ganz normaler Wanderweg. Leider ist dieser Weg z.Zt. wegen Holzfällarbeiten gesperrt. Also nochmal 4 Km Straße bis Puhoi.
Schon um 14:30 Uhr erreichen wir den kleinen Ort.
Ein paar Hiker sitzen schon vor dem Pub, zwei waren mit uns heute morgen am Dome gestartet, drei deutsche Hiker waren in der Früh am Pakiri Campsite gestartet, hatten jedoch nach dem Omaha Forest entnervt, völlig verdreckt aufgegeben und waren von der Matakana Valley Road bis nach Puhoi gehitched.
Alle Fünf starten weiter mit erhobenen Daumen, Richtung Orewa.
Zwei weitere mühen sich vermutlich noch im letzten Forest ab.
Wir wollen gerade zum Einkaufen, um danach irgend etwas "Fettiges" zu suchen, als der Strom ausfällt. Im Shop noch kein Problem, einfach nicht mit Kreditkarte, sondern cash bezahlen. Aber für "Fettiges" braucht man eine Fritteuse, kein Strom, keine Fritteuse... In tiefster Depression ziehen wir uns auf unser Zimmer zurück. Nach etwa einer Stunde (Fritteuse ist immer noch kalt), klopft ein Hotelengel an unsere Tür, mit dem Tip, dass es im Sportheim Holzofenpizza gibt. Ein Holzofen braucht ja auch keinen Strom. 😁
Innerhalb kürzester Zeit sind wir beim Clubhaus, hier ist der halbe Ort versammelt und es gibt tatsächlich Pizzen.
Irgendwann geht das Licht wieder an, alle jubeln, wir quatschen noch mit einer örtlichen Berühmtheit, dem Radkappenmann. Der Mann auch Santa, (vermutlich wegen seiner verblüffenden Ähnlichkeit mit dem Santa Clause) hat mehr als 300 Radkappen an seinem Zaun am HW1 angebracht. Nach einem längeren Gespräch mit ihm ziehen wir uns gut genährt ins Hotel zurück.
... ein besonderes Hotel, der Flur, dazu später mehr...
Jetzt kann der Regen kommen und für Fettiges gibt es bestimmt morgen auch noch eine Gelegenheit.
gelaufene - 27,4 Km
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