Trail-Tag 121 - Bluff

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So 10.02.2019                                         (km 2956,3 - 2996,6)
                                           
Beach Road Holiday-Park/Otatara -  Bluff 

Endlich ist es soweit, der letzte Tag unserer Neuseeland- Durchquerung hat begonnen. 
Heute sind es mehr als 40 Kilometer bis Bluff, eine solch lange Strecke am  Stück sind wir hier in Neuseeland noch nicht gelaufen. Der Weg bis zum Zielort hat jedoch keinerlei Anstiege und so starten wir gut gelaunt in den letzten Tag.
Bereits  kurz nach Sonnenaufgang verlassen wir den Campingplatz und machen uns auf nach Invercargill.
Zunächst führt der Weg von Otatara bis zur Stadt, an der Straße  entlang. 


In einem kleinen Supermarkt  decken wir uns noch mit ein paar Lebensmittel und Getränken ein. Ich bekomme noch ein Eis.


Nach etwa sechs Kilometern biegen wir auf einen Wanderweg ab. Dieser verläuft am Stadtrand von Invercargill entlang. Wir umrunden die Käranlage, verlaufen uns kurz in einem Gewerbegebiet  


und erreichen nach weiteren  11 Kilometern den Highway, der uns bis Bluff begleiten wird. 


Etwa 16 Kilometer laufen wir jetzt auf diesem sehr hübschen Standstreifen, wenigstens gibt es hier keinen Matsch. Wir haben lange überlegt, diesen Abschnitt wie die meisten Hiker zu hitchhiken, haben uns dann jedoch für das Laufen entschieden. Wir wollen den letzten Tag bis ins Ziel genießen und am heutigen Sonntag sind nicht sehr viele Trucks unterwegs. Immer wieder werden wir angehupt, entweder halten uns die Fahrer für bekloppt, oder sie wollen uns aufmuntern. Da die meisten auch den Daumen nach oben Strecken, gehe ich vom Zweiten aus.

Nach etlichen Stunden Highway, erreichen wir Bluff. 


Am Ortsrand stehen diese Buchstaben, die ich schon auf so vielen Bildern gesehen habe, jetzt stehen wir selbst davor. 


Der eigentliche Trail würde jetzt um den Bluff Hill herum, bis zum Sterling Point führen. Dieser Abschnitt wurde jedoch gesperrt und der Trail verlegt.
Es gibt die Möglichkeit über den Berg, oder einfach auf der anderen Seite des Berges herum, durch den Ort.
Wir haben uns natürlich für die Bergvariante entschieden, es gibt dort schließlich auch einen Sendemast und ich denke, wir sind auf dem Trail alle Sendemasten angelaufen, dieser würde uns sonst fehlen.

Nach etwa 33 Kilometer, brauchen wir erst einmal einen Cappucino und etwas zum Essen.


Danach beginnen wir den "Gipfelaufstieg". Der Ort ist etwas in die Jahre gekommen, es gibt viele heruntergekommene Häuser und Fabrikgebäude.  


Eine sehr steile Straße führt direkt bis zur Aussichtsplattform am Gipfel. 
Wer schon einmal 33 Kilometer mit Rucksack gelaufen ist, kann sich vorstellen, dass 270 Höhenmeter sehr anstrengend werden können.





Aber auch diesen letzten Berg schaffen wir noch.

 

Beim Abstieg verfehlen wir den Wanderweg, der uns direkt zum Sterling Point geführt hätte, wir landen auf einer Mountainbike Downhillstrecke und schließlich wieder auf der Teerstraße zum Gipfel. Das muss man erstmal schaffen, sich kurz vor dem Ziel zu verlaufen.   
Wir laufen jetzt also zusätzlich die zweite Variante durch den Ort und erreichen, gegen 19:00 Uhr den Zielpunkt.  



Am Zielort sitzen Maike und Niklas. Sie sind schon Stunden vor uns hier eingetroffen und haben auf uns gewartet. 


Nach einem Prosecco aus den Plastikbächern müssen natürlich unzählige Fotos gemacht werden.




Dieser kleine Stein durfte von Cape Reinga bis Bluff wandern, unser ursprüngliches Ziel war es ihn soweit wie möglich in den Süden zu bringen. Nachdem er es bis Bluff geschafft hat, darf er jetzt mit nach Deutschland fliegen. 


Im Restaurant neben den Zielpunkt tragen wir uns in das "Finisherbook" ein und erhalten eine Medaille.  


Niklas, Maike, Petra und Uwe, wir Vier haben es geschafft. Wir hatten viele sehr lustige Stunden miteinander und ich denke wir  treffen uns bestimmt bald wieder. 



Jetzt sind wir am Ende eines langen Weges, der schon Monate vorher begonnen hatte. 
Planung...,....Petra's Flugangst..., wie bekomme ich so lange frei..., Kauf der richtigen Ausrüstung..., Training in den Bergen....,  Anreise...., der Trail selbst.... . 
Wir haben alles genossen, mal mehr, mal weniger, wir hatten auf dem Trail mit sehr wenigen Ausnahmen stets gute Laune, auch wenn es fast täglich sehr, sehr anstrengend war. 
Petra hat trotz 121 Tagen schmerzender Füsse, alles (bis auf  vielleicht dreimal und auch nur ganz kurz), klaglos und super mitgemacht.
Wir freuen uns jetzt auf einen Monat in Neuseeland ohne TA, wir freuen uns auf zu Hause und unsere Familie. Wir haben hier sehr viele Dinge gesehen und Menschen kennengelernt, die evtl. unser zukünftiges Leben beeinflussen werden. 
Wir sind vier Monate mit nur sehr wenigen Dingen ausgekommen und es hat sehr gut funktioniert. Ich denke  auch dies wird uns in Zukunft zu denken geben. 


Zum Trail: 
Wir sind glücklich, dass wir es gesund bis zum Ende geschafft haben, wir sind froh, dass wir jetzt nicht mehr täglich Berge überwinden müssen, durch Feuchtwiesen und schlammigen Wege stapfen, in irgendwelche nicht sichtbare Löcher fallen usw.
Wir sind überglücklich diesen Longtrail geschafft  zu haben, der sich sicherlich nicht hinter einem PCT verstecken muss. Oft haben wir uns einen normalen Wanderweg gewünscht, jedoch bis auf sehr wenige Ausnahmen nie gefunden.    
Jährlich steigt die Zahl der Hiker auf dem TA, die Wege werden dadurch noch mehr beansprucht, der schlammige Weg wird immer breiter,  die Hütten im Süden sind  bereits jetzt meist überfüllt.  

Wir bedanken uns bei allen, die uns diese einmalige Reise ermöglicht haben, besonders bei unseren halbwegs erwachsenen Kindern, die zu Hause alles gemanagt haben, bei unseren Arbeitgebern für diesen langen Urlaub und natürlich bei allen Lesern dieses Blogs, für das Durchhaltevermögen.
        


(gelaufene  40,3 km)


Wir machen erstmal Urlaub und ergänzen den Blog evtl. mit ein paar Bildern, falls wir etwas Interessantes finden.
Nach unserer Rückkehr wollen wir noch eine Packliste erstellen und evtl. ein paar nützliche Tips usw. veröffentlichen. 

Fast hätte ich es vergessen.

Vielen Dank an alle die uns bisher mit ihren Kommentaren motiviert und unterstützt haben, Danke für den Kommentar aus dem Norden Deutschlands. Selbstverständlich werden wir noch die Fragen, Bilderwünsche aus Rosenheim bearbeiten. Unsere Urlaubsplanung wird natürlich einen Besuch des staubigen Vulkangebiets, welches als Drehort für einen uns immer noch unbekannten Film, über einen "Herrn mit Ringen", vermutlich ein Juwelier, mit einschließen.

Humorvolle Grüße aus Neuseeland

Kommentare

  1. Geschafft! Wir sind gespannt auf eure live Reiseberichte und auf weitere Fotos.
    Genießt eure freien Tage und einen ereignislosen Rückflug. Wir freuen uns auf euch, bis bald.
    Liebe Grüße Regine, Gerhard und Simon

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  2. Herzlichen Glückwunsch zum gesunden bestehen des Trail!!!
    Wenn alles klappt werde ich in drei Tagen in Bluff sein. War schön euch getroffen zu haben. Das ist das was den Trail ausmacht.
    Liebe Grüße, Christian

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