Trail-Tag 56 - 61 Tararua Range
Offizielle Seite des
TA-Trails: https://www.teararoa.org.nz/
Es war die für uns anstrengendste Woche des Trails, u.a. mit der Durchquerung der Tararua-Ranges.
(Die Tararua Range ist ein Gebirgszug nördlich von Wellington, der auf einer Länge von circa 110 Kilometern parallel zur Küstenlinie verläuft. Die höchsten Erhebungen des Gebirges sind der Mt. Mitre (1571 m), der Mt. Duncas (1500 m) und der Mt.T Crawford (1462 m). Es handelt sich dabei um den größten Nationalpark der Nordinsel.
Von Palmerston-North benötigten wir fast drei Tage, bis zum Anfang der Ranges, etwa vier Tage zur Durchquerung des Gebirges, um anschließend in zwei Tagen bis Waikane zu laufen. Eine Einkaufs- oder Verpflegungsmöglichkeit gibt es dabei nicht.
Trail-Tag 56
Fr 07.12.2018 Trail-km 1361 - 1465 - 1483,3
Whanganui - Palmerston-North - Kahuterawa Reserve
Nach den sieben Tagen auf dem Fluß, brauchen wir wieder eine sinnvolle Beschäftigung und wollen so schnell wie möglich auf den Trail. Es gibt keinen Zero-day. Die Wäsche wird gewaschen und getrocknet und nach einer Nacht in einer Cabin, die wir uns mit Maike und Niklas teilen, soll es am nächsten Tag gleich weitergehen.
Whanganui
Die Strecke von Whanganui bis Palmerston-North führt fast ausschließlich über Straßen. Da wir unbedingt vor den Weihnachtsfeiertagen Wellington erreichen wollen/müssen, nehmen wir für diesen Abschnitt (wie die meisten TA-Hiker) den Bus.
In Palmerston führt uns der erste Weg zu einem Outdoor-shop, unsere Schuhe sind am Ende und wir benötigen vor den Bergetappen umbedingt neue Schuhe. Wir bleiben der Marke Inov-8 treu, entscheiden uns jedoch für die knöchelhohe Ausführung.
Anschließend geht's zum Supermarkt, Verpflegung für etwa 9 Tage wird benötigt. Dort treffen wir auf Maike und Niklas, sie sind per Anhalter gefahren und waren wesentlich schneller in der Stadt, als wir mit dem Bus. Im Handyshop wird der nächste Monat gebucht, noch schnell ein Cappucino getrunken (...es gibt bestimmt viele Tage keinen mehr, nur noch Aufgußkaffee...) und nach vier Kilometern mit dem Bus sind wir endlich wieder auf dem Trail. Obwohl es schon Nachmittag ist, schaffen wir noch mehr als 18 Kilometer bis zum Campsite, mit den schwersten Rucksäcken die wir bisher hatten.
(gelaufene 18,3 km)
Trail-Tag 57
Sa 08.12.2018 Trail-km 1483,3 - 1505,0
Die Straße endet nach wenigen Kilometern an einem Parkplatz, dieser wird hauptsächlich von Mountainbikern genutzt, die hier ihre Runde starten. Bald wechselt der Trail vom Wanderweg,
auf einen kleineren Pfad, den Burton's Track.
Wir überqueren zahllose Flüsse und Bäche,
kämpfen uns durch dorniges Ginstergebüsch
und überwinden dabei ca. 800 Höhenmeter.
Im Laufe des Tages passieren wir eine Tafel, welche den Mittelpunkt des TA-Trails markiert. Auf Grund der Wegverlegungen stimmt diese z.Zt. nicht mehr mit der Kilometrierung des aktuellen Trails überein. (ca. 10 km)
Trotzdem sind wir stolz diesen Punkt erreicht zu haben.
Am Abend finden wir einen einsamen Platz am Tokomaru River.
auf einen kleineren Pfad, den Burton's Track.
Wir überqueren zahllose Flüsse und Bäche,
kämpfen uns durch dorniges Ginstergebüsch
und überwinden dabei ca. 800 Höhenmeter.
Im Laufe des Tages passieren wir eine Tafel, welche den Mittelpunkt des TA-Trails markiert. Auf Grund der Wegverlegungen stimmt diese z.Zt. nicht mehr mit der Kilometrierung des aktuellen Trails überein. (ca. 10 km)
Trotzdem sind wir stolz diesen Punkt erreicht zu haben.
Am Abend finden wir einen einsamen Platz am Tokomaru River.
(gelaufene 21,7 km)
Trail-Tag 58
So 09.12.2018 Trail-km 1505,0 - 1526,1
Tokomaru River - Makahika Outdoor Pursuits Centre
Unser heutiges Ziel ist das Makahika Outdoor Pursuits Centre, es wird unser letztes Ziel vor den Tararua-Ranges sein.
Der Burton's Track endet nach wenigen Kilometern, wir wechseln auf eine Schotterstraße und erreichen bald einen Stausee. Hier wollen wir unsere erste Pause machen.
Auch Maike und Niklas treffen bald ein, sie hatten ebenfalls am Fluss übernachtet. Nach weiteren Kilometern auf Schotter, in der prallen Sonne, biegen wir auf den Makahika Track ab. Dieser Pfad führt teilweise steil bergauf, durch den Busch und wird uns mehrere Stunden beschäftigen.
Wieder überqueren wir zahllose, meist kleinere Bäche, steigen ins Tal ab und erreichen schließlich am späten Nachmittag die Gladstone Road.
Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Outdoor Center. Hier landen wir im Hiker-Paradies. Das Camp mit Klettergarten u.v.m. ist gedacht zur Teambildung von Schulklassen oder sonstigen Gruppen. Die Eigentümerfamilie stellt den TA- Hikern, die Einrichtungen ohne Gebühr zur Verfügung. Wir können uns ein großes Zelt auswählen, die Duschen und das Kochzelt benutzen und werden noch mit frischem Obst, Milch und Lebensmitteln versorgt.
Wer möchte kann etwas spenden, welches jedoch wiederum Kindern zu Gute kommt. Für mich absolut unverständlich ist das Verhalten einiger Hiker, die diese Großzügigkeit ausnutzen. So berichtet die Eigentümerin von der Gruppe des vorigen Tages, die sogar noch das Toilettenpapier mitgehen ließen. Ich wünsche diesen "Hikern", mindestens zwei (oder besser drei) Tage Brechdurchfall.
Wieder überqueren wir zahllose, meist kleinere Bäche, steigen ins Tal ab und erreichen schließlich am späten Nachmittag die Gladstone Road.
Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Outdoor Center. Hier landen wir im Hiker-Paradies. Das Camp mit Klettergarten u.v.m. ist gedacht zur Teambildung von Schulklassen oder sonstigen Gruppen. Die Eigentümerfamilie stellt den TA- Hikern, die Einrichtungen ohne Gebühr zur Verfügung. Wir können uns ein großes Zelt auswählen, die Duschen und das Kochzelt benutzen und werden noch mit frischem Obst, Milch und Lebensmitteln versorgt.
Wer möchte kann etwas spenden, welches jedoch wiederum Kindern zu Gute kommt. Für mich absolut unverständlich ist das Verhalten einiger Hiker, die diese Großzügigkeit ausnutzen. So berichtet die Eigentümerin von der Gruppe des vorigen Tages, die sogar noch das Toilettenpapier mitgehen ließen. Ich wünsche diesen "Hikern", mindestens zwei (oder besser drei) Tage Brechdurchfall.
(gelaufene 21,1km) ca. 650 Höhenmeter
Trail-Tag 59
Mo 10.12.2018 Trail-km 1526,1 - 1543,1
Makahika Outdoor Centre - Tararua-Ranges (Te Matawai Hut)
Gegen 8:00 Uhr verabschieden wir uns von unsere Gastgeberin, erhalten die aktuellen Wettervorhersagen, tragen uns in ihr "Intention book" ( Hüttenbuch") ein und legen eine Spende in den Korb.
Das "Intention book", dient einerseits als Gästebuch, soll jedoch im Fall des Falles, den Suchmannschaften die Suche eines evtl. Vermissten erleichtern.
Das "Intention book", dient einerseits als Gästebuch, soll jedoch im Fall des Falles, den Suchmannschaften die Suche eines evtl. Vermissten erleichtern.
Nach ein paar Kilometern biegen wir bei einer Warntafel von der Straße ab
und erreichen bald eine kleine Informationshütte.
Hier beginnt die eigentliche Durchquerung der Ranges. Wir tragen uns auch hier in das "Intention book" ein. Das gefährliche an diesem Gebirgszug ist hauptsächlich das schnell wechselnde Wetter. Wie meist verlaufen die Wege auch oberhalb der Baumgrenze fast ausschließlich entlang des Bergkammes. Bei Sturm, ohne Sicht in den Wolken, schweren Rucksäcken und steil abfallenden Hängen, kann ein Fehltritt "unangenehme" Folgen haben.
Die Wettervorhersagen sind für die nächsten Tage nicht schlecht, danach soll es zu regnen beginnen. Regen führt hier zu schnell ansteigenden Bächen, was bei fehlenden Brücken, auch gefährlich werden kann und die Ursache für die meisten tödlichen Unfälle in den neuseeländischen Bergen ist.
Hier beginnt die eigentliche Durchquerung der Ranges. Wir tragen uns auch hier in das "Intention book" ein. Das gefährliche an diesem Gebirgszug ist hauptsächlich das schnell wechselnde Wetter. Wie meist verlaufen die Wege auch oberhalb der Baumgrenze fast ausschließlich entlang des Bergkammes. Bei Sturm, ohne Sicht in den Wolken, schweren Rucksäcken und steil abfallenden Hängen, kann ein Fehltritt "unangenehme" Folgen haben.
Die Wettervorhersagen sind für die nächsten Tage nicht schlecht, danach soll es zu regnen beginnen. Regen führt hier zu schnell ansteigenden Bächen, was bei fehlenden Brücken, auch gefährlich werden kann und die Ursache für die meisten tödlichen Unfälle in den neuseeländischen Bergen ist.
Wir beginnen unsere Reise bei strahlendem Sonnenschein, auf einer Meereshöhe von etwa 100 m, steigen bis auf 965 m hinauf, steigen wieder 280 m ab, um wieder 220 m bis zur Te Matawai Hütte hinaufzusteigen.
Nachdem wir bisher, auf dem gesamten Trail, niemals die Baumgrenze erreichten, werden wir heute für all unsere Mühen entschädigt. Bei freier Sicht klettern wir über den baum-/buschlossenen Bergkamm, machen unzählige Bilder und sind einfach überwältigt.
Kurz vor der Hütte hat Petra einen leichten "Durchhänger".
Als wir gegen Abend die Hütte erreichen, ist diese schon überfüllt. Lieber schlafen wir im Zelt und finden auch ein kleinen fast "perfekten" Fleck, unweit der Toilette.
Nachdem wir bisher, auf dem gesamten Trail, niemals die Baumgrenze erreichten, werden wir heute für all unsere Mühen entschädigt. Bei freier Sicht klettern wir über den baum-/buschlossenen Bergkamm, machen unzählige Bilder und sind einfach überwältigt.
Als wir gegen Abend die Hütte erreichen, ist diese schon überfüllt. Lieber schlafen wir im Zelt und finden auch ein kleinen fast "perfekten" Fleck, unweit der Toilette.
(gelaufene 17 km) ca. 1100 Höhenmeter
Trail-Tag 60
Di 11.12.2018 Trail-km 1543,1 - 1555,2
Te Matawai Hut - Nicholas Hut
Als wir den Aufstieg zum Pukematawai beginnen, sind die anderen Hiker schon unterwegs, lediglich Maike und Niklas, die auf dem "Hubschrauberlandeplatz" gezeltet hatten, sind noch hinter uns. Das Wetter könnte nicht besser sein, langsam kommen wir dem Gipfel über den steilen felsigen Grad näher.
Am Gipfel, auf 1432 m ü. NN angekommen erwartet uns eine einmalige Aussicht, die wir jedoch nur kurz genießen, da im Hintergrund die ersten bedrohlichen Wolken aufziehen.
Wir beginnen mit dem Abstieg über die Kammlinie bis zur Dracophyllum Hut.
Maike und Niklas treffen kurz nach uns ein. Nach einer ausgiebigen Mittagspause steigen wir weiter hinab, durchwandern sagenhafte Wälder
und erreichen bei einer Höhe von 960 m ü. NN, den niedrigsten Punkt für heute. Auch wir befinden uns in einem Leistungstief und legen nochmals eine Pause ein. Danach geht es wieder hinauf, über die Baumgrenze und in die Wolken, auf etwa 1200 m ü. NN. Nach einem kurzen Abstieg erreichen wir schließlich die Nichols Hut.
Hier stehen lediglich sechs Lager zur Verfügung, wir sind Nummer acht und Nummer neun. Sita, die wir schon vom Ninety Mile Beach kennen, räumt netterweise ihre Matratze und schläft auf dem Boden. So teilen wir beide uns ein Lager. Trotzdem ist kaum an Schlaf zu denken, ich habe bedenken, daß der Sauerstoff knapp wird, oder kann man evtl. am Gestank sterben? In der Nacht regnet es immer wieder, was wird der nächste Tag bringen, steht uns noch ein langer Weg über den Kamm bis zum Gipfel des Mt. Crawford bevor.
(gelaufene 12,1 km) ca. 1150 Höhenmeter
Trail-Tag 61
Mi 12.12.2018 Trail-km 1555,2 - 1566,4
Nicholas Hut - Sidle Route
Zu fünft verlassen wir die kleine Hütte,
wir dürfen uns heute Maike und Niklas anschließen, außerdem begleitet uns noch der 62 jährige Rick aus Arizona, der alleine auf dem TA unterwegs ist.
Zusammen fühlen wir uns auf dem nicht ungefährlichen Weg zum Gipfel etwas sicherer. Trotz der nur mäßigen Sicht in den Wolken, finden wir alle es irgendwie spannend und folgen Niklas, der voran geht.
Niklas und Maike.
Glücklich machen wir am Gipfel ein Foto und beginnen mit dem Abstieg.
Es geht etwa 1150 m bergab, auch wenn die Rucksäcke mittlerweile leichter geworden sind, ist es für uns sehr anstrengend, über den oft sehr steilen Weg abzusteigen.
Es handelt sich hier nicht um einen Wanderweg, sondern eher um einen steil abfallenden Hindernisparcours.Immer wieder liegen umgefallene Bäume im Weg.
Nach einer letzten Flußüberquerrung, diesmal über eine Brücke,
erreichen wir endlich unbeschadet die Waitewaewae Hut.
Rick wird hier übernachten, wir wandern nach einer ausgiebigen Pause noch weiter. Es geht wieder etwa 280 m bergauf, wir überschreiten einen Bergrücken und steigen noch einige Meter ab, bis zu einem kleinen Fluss. Hier haben bereits Maike und Niklas ihr Zelt im Wald aufgeschlagen. Gut ausgelastet beschließen auch wir hier unseren Tag.
wir dürfen uns heute Maike und Niklas anschließen, außerdem begleitet uns noch der 62 jährige Rick aus Arizona, der alleine auf dem TA unterwegs ist.
Zusammen fühlen wir uns auf dem nicht ungefährlichen Weg zum Gipfel etwas sicherer. Trotz der nur mäßigen Sicht in den Wolken, finden wir alle es irgendwie spannend und folgen Niklas, der voran geht.
Niklas und Maike.
Es geht etwa 1150 m bergab, auch wenn die Rucksäcke mittlerweile leichter geworden sind, ist es für uns sehr anstrengend, über den oft sehr steilen Weg abzusteigen.
Es handelt sich hier nicht um einen Wanderweg, sondern eher um einen steil abfallenden Hindernisparcours.Immer wieder liegen umgefallene Bäume im Weg.
erreichen wir endlich unbeschadet die Waitewaewae Hut.
Rick wird hier übernachten, wir wandern nach einer ausgiebigen Pause noch weiter. Es geht wieder etwa 280 m bergauf, wir überschreiten einen Bergrücken und steigen noch einige Meter ab, bis zu einem kleinen Fluss. Hier haben bereits Maike und Niklas ihr Zelt im Wald aufgeschlagen. Gut ausgelastet beschließen auch wir hier unseren Tag.
(gelaufene 11,2 km)
- Fortsetzung in Kürze
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