Trail-Tag 38 Gayne Road


Di 20.Nov.2018                                      Trail-km 828,6 - 855,1 

Gayne Road - Waitomo

Offizielle TA-Seite:  https://www.teararoa.org.nz/


Die heutige Nacht war sehr kalt (auch mir). Wir verlassen erst gegen 8:00 Uhr das Zelt.  Die Sonne strahlt (noch), da hat sich der Wetterdienst wohl verrechnet. 


Wir packen unsere Sachen in Erwartung eines schönen Tages. Kurz vor 9:00 Uhr kommt eine uns noch unbekannte TA-Hikerin vorbei. Sie ist schon sehr früh in unserem gestrigen Lockangebot gestartet. Auch Belgien/Schweiz und Schwarzwald haben dort übernachtet.
Die ersten Kilometer sind wir richtig gut unterwegs,
bis es immer dunkler wird.






 Es beginnt zu regnen. Regenklamotten an und weiter geht's. Der Weg führt zunächst über Weidegebiete, um dann einem alten Holzfällerweg durch den Busch zu folgen. Mit " brutalen" Schlammpassagen. 


Unverdrossen versuchen wir irgendwie voran zu kommen. Nach etwa ein bis zwei  Stunden scheint plötzlich wieder die Sonne. Wir sind pausenreif, NFG wird gekocht, Kleider zum Trocknen ins Gebüsch gehängt, alles ist wieder schön. 


Bald erreichen wir eine Schotterstraße, mittlerweile lieben wir Schotterstraßen.  


Nach wenigen Kilometern  verlassen wir die Straße wieder und laufen bis zu einer einfachen Landebahn, bergauf, bergab, an einem Weidezaun entlang. 



Wir folgen einem Bergkamm entlang dem Pfad.





Da wir eine Abzweigung verpassen, laufen wir etwa 400 m in die falsche Richtung bis zu einem Gatter. Wir folgen dabei einem wunderbar schlammigen Weg. Nach GPS-Kontrolle, geht es wieder 400 m zurück. Mittlerweile regnet es wieder stark, der enge Pfad führt uns jetzt durch hohe Gräser. Wir fühlen uns wie in einer Waschgarage. Der Weg biegt endlich in den Wald ab, etwas vom Regen geschützt, kommt jetzt wieder der Schlamm. Es geht kilometerweit auf und ab. Endlich geht es bergab zu einem kleinen Bach, nach einem Zwischenanstieg geht es hinab zu einem breitere Bach,
dieser ist etwa knietief. Bei schönem Wetter bestimmt eine nette Abkühlung, bei Regen eher nicht so nett. Was soll's: "Jammern hilft jetzt auch nichts ". Schuhe und Regenhose runter, ab durch den Bach. Füße brauchen wir nicht abtrocknen,  in den Schuhen steht eh schon das Wasser.
Nach dem Bach folgt ein "Weg", der im Ranking des schlammigsten Weges wohl die Führung übernimmt. Ich habe diesen Ausdruck bisher (glaube ich wenigstens) noch nicht benutzt, aber es ist jetzt ein echter Kampf. Regen+Schlamm bleibt "doof". 




Der Weg wechselt auf einen richtig tollen Pfad, das Wetter bessert sich, die Sonne scheint wieder. Es ist schon 17:45 Uhr, wir brauchen dringend eine Pause, hängen die tropfnassen Regenkleider, Socken und Gaiters erneut auf. 
Als wir nach etwa 30 Minuten weiterlaufen, haben wir noch etwa 8 km, bis Waitomo. 



Nach etwa 4 km treffen wir endlich auf die Schotterstraße und nach weiteren 2 km auf die Teerstraße.


Gegen 20:30 Uhr erreichen wir den Ort. Leider ist das Backpackers schon zu und ausgebucht. Wir laufen weiter zum Holiday Park. Ich baue irgendwo das  Zelt  auf, die Rezeption hat schon geschlossen. Petra darf sich unterdessen  eine heiße Dusche gönnen.
Die letzten Tage waren wirklich sehr anstrengend, wir sind fast 100 km in vier Tagen, von Hamilton bis Waitomo gelaufen, auf einer absolut anspruchsvollen Strecke.
Wir waren (fast) immer gut aufgelegt und nehmen alles noch mit sehr viel Humor. Wir haben bis auf ein paar Schrammen keine gesundheitlichen Probleme. Morgen gibt's einen verdienten Zero-Day, denn die nächsten 120 km ohne Verpflegungsmöglichkeiten warten bereits.    
 
(gelaufene 26,5 km)

Kommentare

  1. Ich Frage mich so langsam was ihr macht wenn ihr wieder zuhause seid. So durchtrainiert wie ihr ausseht und auch sicherlich seid! Die Wege in die Arbeit sind für euch beide ja überschaubar. Aber wahrscheinlich zieht ihr nach Freising oder Landsberg oder so und lauft dann jeden Morgen zur Arbeit hier in Grafing und EBE...

    LG

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  2. Hi ihr fleißigen Hiker ,
    Peter hat mir gerade das Höhenprofil der Südinsel gezeigt....... PUH, ich finde eure bisherige Leistung ja schon beachtlich, aber in Anbetracht, was da noch kommt, ist das ja erst die Aufwärmrunde! Ich werde weiterhin euer Abenteuer gemütlich vom heimischen Herd aus gespannt mitverfolgen! Wünsche euch dabei viel Spaß und alles erdenklich Gute! GLG Petra und Peter

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  3. Liebe Petra – hallo Kollege Uwe,
    schön zu lesen, dass es euch auf dem Trip den Umständen entsprechend gut geht.

    Du denkst hoffentlich in jeder freien Sekunde, während du dem Garprozess deines RFG`s zuschaust, an uns, die wir bei winterlichen Temperaturen in unseren Büros verweilen, ohne dich die UTM-Umstellung vorbereiten, die letzten Arbeiten des Jahres unter die Lupe nehmen und deinem Anwärter den letzten Schliff für die anstehenden Arbeiten verpassen.

    So, hast du nun ein wenig schlechtes Gewissen, dass du mit deiner Frau auf der anderen Seite der Welt im angehenden Sommer spazieren gehst, während wir hier buckeln? Oder verschwinden wir für euch im Laufe der Zeit in einem nebulösen Nirwana, in dem sich die Erinnerung an uns, die Gesichter und die Pflichten langsam auflösen?

    Aber jetzt genug mit den schlechte Gewissen!

    Super, dass du uns mit dem Blog an eurem Abenteuer teilhaben lasst. Ich mache riesig Werbung dafür.

    Hier die richtigen Worte zu finden ist nicht ganz leicht, da ich mir, aus unseren Erfahrungen mit den Pilgern des Jakobswegs diesen Trip um einiges anders vorgestellt habe. Mit Sicherheit ist es bewundernswert, was ihr bisher geschafft habt. Aber für alle, die diese Erfahrungen noch nicht machen durften, über lange Zeit, fernab von jeglichem Alltag nur Schritt für Schritt einem unvorstellbar weit entferntem Ziel entgegen zu ziehen, sind die Berichte von dir auch fremd und vollkommen verrückt.

    Mich würde mal interessieren wie es euren Köpfen so aussieht. Um was drehen sich eure Gedanken? Seit ihr fokussiert auf das Gesamtziel oder nur auf die Tagesziele. Gibt es Zweifel? Oder ist es nur ein angenehmer Flow – Wandern, Essen, Trinken, Schlafen und das Bisschen, das ihr dabei habt, in Ordnung zu halten.

    Die Gedanken, die einen zu Hause beschäftigen und vielleicht sogar ärgern – wohin sind die entschwunden? Wir sind im Weihnachtsstress, weil die „staade Zeit“ Einzug hält – in einem Monat ist Weihnachten – denkt man da dran?

    Wir können vielleicht den ersten Monat nachvollziehen – aber wie ist es im Zweiten?

    Ich/Wir wünschen euch beiden weiterhin alles Gute und verfolgen täglich die Berichte.

    Die allerbesten Grüße
    vom Kollegen aus Rosenheim

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