Trail-Tag 26 - 27 Orewa


Do 08.Nov 2018                                    Trail-km 539,9 - 559,9

Orewa Holiday Park - Torbay



Wir sind jetzt nur noch etwa 40 km von Auckland (City) entfernt. In Auckland wollen/müssen wir ein paar Dinge erledigen und wollen deshalb dort einen Tag bzw. zwei Nächte verbringen. Es ist nicht leicht in dieser Stadt eine günstige Unterkunft zu finden, selbst in unserem "geliebten" Fat Camel Backpackers gibt es nur noch Betten in einem Schlafsaal. Davon wollen wir erstmal Abstand nehmen. Ich möchte dabei Christian's (Coburg) Erfahrungen wörtlich wiedergeben (Kinder mögen die folgende Zeile evtl. überspringen, bzw. sollte diese Zeile beim Vorlesen ausgelassen werden): "...die hatten tatsächlich einen Meter neben mir S...x und auf der anderen Seite hat einer geschnarcht, daß es mir fast die Ohrenstöpsel rausvibriert hat..."
Wir planen deshalb in Torbay eine Nacht in einem Hostel und buchen in Auckland eine Unterkunft, für zwei Nächte etwa 20 Busminuten von der City entfernt. Hier gibt es jeweils Gemeinschaftsküche  und Gemeinschaftsduschen/-Toiletten.
Auf der heutigen Strecke sind zwei Flüsse zu überqueren. Dabei wurde wohl die Streckenführung in den letzten Tagen aktualisiert, so daß der erste Fluß mittels einer Brücke umgangen wird.
Die TA - Verantwortlichen teilen Umleitungen oder Sperrungen auf ihrer Internetseite mit.
Wer Interesse hat kann sich dort gerne mal umsehen, es gibt viele Infos, Berichte, Filme.
Die von den meisten Hikern verwendete Guthook-App übernimmt diese Streckenänderungen relativ zeitnah. Dazu muss man die App natürlich auch einmal aktualisieren. Meine letzte Aktualisierung war am Ende des Ninety Mile Beach. 

Am Holiday Park  finden sich kleine Zelte und


etwas größere "Wohnwagen"


Wir laufen also fröhlich der alten Trailführung hinterher. Dabei lassen wir uns bewusst Zeit, da wir erst um 14:30 Uhr den zweiten Fluss bei absoluter Ebbe überqueren können.
Zunächst geht es ausschließlich durch Wohngebiete, wir sehen tolle Häuser mit prächtigen Gärten. 


Gegen Mittag treffen wir direkt auf den Fluss. Hier dümpeln fröhlich Boote im Wasser, auch bei Ebbe kann man in nur durchschwimmen.


Ein kleiner Pfad führt flussabwärts zu einer Marina. Hier sind viele Boote vertäut und alles schaut sehr exclusiv aus. An verschiedenen Booten/Jachten wird gearbeitet.
Ich bin mir nicht sicher, ob sich folgendes in einem deutschen Bootsclub ähnlich abgespielt hätte.
Vorsichtig nähere ich mich dem Büro des "Hafenmeisters".
Hier sitzt eine Hafenmeisterin, ohne viele Worte meinerseits erkennt sie unser Problem und erklärt mir sehr freundlich, daß die Strecke geändert wurde und der Fluß jetzt umgangen wird.
Gleichzeitig ruft sie nach jemanden, der auch schon aus einer Werkstatt kommt. Ein paar Worte genügen, Glenn nimmt uns mit zu einer Halle, schnappt sich ein kleines Schlauchboot, baut einen kleinen Außenbordmotor an und rollt es zu einer Rampe.(hatte hinten Rollen zum Hochklappen).
Schuhe aus, Rucksäcke rein, Petra und Uwe rein und schon schwimmen wir auf dem Fluss. Die ganze Aktion dauert maximal 8 bis 9 1/2 Minuten. Jetzt kommt die Frage: " ...wo soll ich euch denn hinfahren... flussaufwärts zum Capingplatz, gerade aus auf die andere Seite, oder flussabwärts zur Sandbank."



Wie beim Neuseeland-Trampen, hat auch unser "Bootsführer" genügend Zeit und Lust, sich nach unseren Bedürfnissen zu richten. Wir entscheiden uns für die Sandbank, von dort geht es direkt wieder auf den Trail. Ich drücke Glenn 10 Nz$ in die Hand, obwohl er kein Geld nehmen will. Good bye Glenn.



Über die Sandbänke erreichen wir bald die Mündung des zweiten Flusses.


Wir haben noch Zeit für ein NFG.



Pünktlich zur Ebbe fängt  es zu regnen an. Nach ein paar Minuten durch den Sand erreichen wir das Flussbett. Ich gehe bei mäßiger Strömung voraus, durch den ca. 40 m breiten Fluß , das Wasser ist etwa hüfthoch. 


Nach wenigen Minuten haben wir die andere Seite erreicht und stapfen weiter durch den tiefen Sand um unter einem Baum Schutz vor dem Regen zu finden.
Schnell ziehen wir unsere nassen Sachen aus, es weht im Moment ein recht kühler Wind. Zunächst führt uns der Weg oberhalb der Klippen entlang. Da der Wasserstand gerade sehr niedrig ist, können wir schließlich bis Torbay am Strand entlang laufen. 



In Torbay verlassen wir den Strand und wandern in die Ortsmitte, kaufen in einem Supermarkt ein gegrilltes Hendl und ein Baguette. Beides wird direkt vor dem Markt verspeist.

Natürlich verwenden wir unsere eigenen "Teller"

Bis zu unserer Unterkunft sind es noch etwa zwei Kilometer.
Wir teilen uns dort, ein zum Hostel umgebautes Wohnhaus mit einem jungen Paar aus Göttingen. Alles ist neu und modern eingerichtet. 



Irgendwie habe ich Angst vor der Toilette, wo sind nur die einfachen Plumpsklos geblieben ? Ich glaube mit dem kann man bei Verstopfung direkt den Notdienst anrufen.
Wir waschen noch ein paar Sachen und finden eine ganz neue Verwendung für unsere Wanderstöcke.


Nach einem späten Kaffee gehen wir bald ins (richtige) Bett. 

Morgen erwartet uns Auckland.

(gelaufene 20 km)




Fr 09.Nov 2018                                      Trail-km 559,9 - 581,6

Torbay - Auckland

Der TA führt der Länge nach durch ganz Auckland mit seinen  Vororten, was bedeutet, man läuft fast 85 Kilometer durch bebautes Gebiet. Wir wollen bis zur Fähre in Devonport, auf dem vorgegebenen Trai laufen, mit der Fähre in die City übersetzen und nach einem Tag Pause, den Trail am südlichen Stadtrand fortsetzen. 

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir mit dem Bus vom Hostel zurück zum Trail. 


Der Tag schleppt sich irgendwie so dahin, es geht hauptsächlich durch Wohngebiete. Teilweise schlängelt sich der Weg direkt am Ufer entlang, flankiert von hohen Sichtschutzzäunen. 






Die Grundstücke mit ihren Villen kosten  bestimmt ein Vermögen. 


Immer wieder geht es über Treppen und asphaltierte Wege durch die Häuserreihen. 



Ich vermisse bereits den einsamen Busch mit seinen schlammigen Wegen.
Am Nachmittag erreichen wir endlich die Fähre und stehen eine halbe Stunde später in der City von Auckland. 



Fast auf den Tag genau sind wir hier vor vier Wochen gelandet. Vier Wochen, mit sehr vielen Erlebnissen, toller Landschaft, netten und immer hilfsbereiten Menschen, abenteuerlichen Trail-abschnitten, Flussdurchquerrungen,  Roadwalks usw.
Petra und ich haben sehr gut harmoniert, meistens waren wir beide gleichzeitig so fertig, daß wir eine Pause benötigten oder Feierabend machen mussen.
Zurück nach Auckland
Hier in der City strömen die Menschen hektisch durch die Straßenschluchten, gut daß wir nur einen Tag bleiben müssen.
Mit dem Bus fahren wir zu unserem Hostel, direkt neben dem Eden Park Stadion.



Ähnlich wie in Torbay teilen sich hier mehrer Bewohner eine Küche, es gibt mehrere Bäder und Toiletten. In der Nähe gibt es einen großen Supermarkt. Dort wollen wir noch einige Lebensmittel einkaufen, bleiben jedoch zunächst bei einem Pizza Hut hängen. Für ca. 7 EUR gibt es zwei große Pizzen. Zum Einkaufen verbleibt genügend Zeit, der Supermarkt schließt erst um 24:00 Uhr.
Zurück im Hostel gibt es das erste (alkoholfreie) Bier seit Bayern. Noch ein paar Zeilen für den Blog, eine Seite im E-book und schon schließen sich die Augen.

(gelaufen 21,7 km)

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