Trail-Tag 17 Ngunguru

Di 30.Okt.2018                                         Trail-km  347 - 368,3

Ngunguru - Kauri Mountain Road



Um 4:30 werden wir vom Handywecker aus dem Schlaf gerissen . Schnell werden die restlichen Sachen eingepackt und  ein Müsli-Riegel, sowie ein Snickers eingeworfen. Eine halbe Stunde später treffen wir uns mit den anderen fünf Hikern vor der Camp-küche. 


Ohne viele Worte zu verlieren machen wir uns, jeweils mit einer Stirnlampe ausgestattet, auf den Weg zum 6 km entfernten Horahora River


Der für heute berechnete Niedrigwasserstand, ist für 6:10 Uhr vorhergesagt. Die Gezeiten lassen sich über den amtlichen Wetterdienst abrufen.( Metservice New Zealand)
Der Höhenunterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt hier ca. 1,9 m.
Die Ashton-Hiker-Gruppe und Christian, der gestern bereits ein paar Stunden vor uns im Camp war, starten mit einem brutalen Lauftempo. Nach etwa einer Stunde erreichen wir das Flußdelta. 


In der Morgendämmerung werden  die Schuhe  gewechselt. 


Über Sandbänke und teilweise knietiefes Wasser, geht es am Strand entlang. Unzählige scharfkantige Muscheln liegen in dem sandigen Untergrund, vom Barfuß-laufen ist eher abzuraten. Nach ein paar Miinuten erreichen wir das eigentliche  Flußbett, wie tief wird das Wasser wohl sein? Ashton geht vor mir durch den ca. 30 m breiten, mit leichter Stömung fließenden  Fluss, Petra ist direkt hinter mir. Das Wasser geht ihm bis zu den Oberschenkeln, ich nehme die gleiche Route und erreiche mit fast trockener (kurzen) Hose das gegenüberliegende Ufer.




War eigentlich ganz einfach. Über einen durch dem Mangrovensumpf führenden schlammigen Weg erreichen wir schließlich einen kleinen Parkplatz.
Nachdem die Schuhe erneut gewechselt sind, geht es 7 km entlang einer Teerstraße zum Taiharuru River. Die anderen fünf wollen auch diesen Fluss noch in der Früh überqueren.


Petra und ich haben uns entschlossen den anderen nicht hinterherzurennen sondern wollen erst am Abend den Fluß überqueren.


Wir überqueren in Pataua einen Fluß mit einer Fußgängerbrücke und erreichen schließlich die Einstiegstelle für die spätere Überquerung. In der Ferne sehen wir noch wie die anderen durch das steigende Wasser waten. Heute wechsel sich ständig Sonne und Regen ab. Geschützt von Büschen schlagen wir unser Zelt auf einer Wiese direkt am Ufer auf, kochen Kaffee und NFG. Petra holt den entgangenen Schlaf nach und ich schreibe ein paar Blogeinträge.


Der niedrigste Wasserstand ist für ca. 18:20 Uhr angegeben, etwa 40 Minuten vorher machen wir uns auf den Weg. Durch niedriges Wasser geht es von Sandbank zu Sandbank, um Mangrovensümpfe herum. 


Der Weg ist durch lange Holzstangen gekennzeichnet. Nach etwa 30 Minuten stehen wir vor dem Fluss, die nächste Stange erkennen wir auf der darüberliegenden Seite, sollen wir noch warten. 

Ich denke die 10 cm, die uns zum Niedrigwasser noch fehlen, werden nicht entscheidend sein und gehe los. Etwa  50 m sind zu durchwaten, bei nur mäßiger Stömung komme ich gut voran, Petra geht wieder hinter mir. Das Wasser reicht mir bis zu den Oberschenkeln. Nach ein paar Minuten haben wir glücklich die gegenüberliegende Seite erreicht, auch hier wird die Hose nur leicht nass. 




Es geht noch entlang der  Mangroven, durch einen sumpfigen Strandabschnitt, bis zu den Knöchel stapfen  wir durch  den Schlamm. An einem Zaun, vor einer Weide, können wir den orangenen Wegweiser erkennen, dort hat tatsächlich jemand einen Eimer mit Wasser bereitgestellt um die Füße bzw. die Schuhe zu säubern. 



Mittlerweile ist es etwa 18:30, wir wollen heute noch einige Kilometern laufen, nachdem wir  den ganzen Tag ausgeruht hatten. Zunächst geht es über eine Weide, über einem Schotterweg, zu einer Teerstraße. Diese verlassen wir nach ein paar hundert Metern und biegen in einen Schotterweg ab. Der Weg führt an Fiehweiden und Farmgebäuden vorbei immer weiter und steiler den Berg hinauf. 


Vor einem Gatter verlassen wir die Kiesstraße und wandern auf dem Kauri Mountain  Track noch einige Meter höher. Kurz darauf erreichen wir bei etwa 245 m ü. NN den nicht vorhandenen Gipfel. Der Pfad durch den Busch wird zunehmend schlammiger und rutschiger, durch die hereinbrechende Dunkelheit wird die Gefahr auszurutschen  immer größer.  Es ist bereits 20:30 Uhr als wir das Ende des Pfades, an einer Schotterstraße erreichen. Dort auf der Wiese beenden wir den Tag, bauen schnell das Zelt auf und richten unsere Schlafplätze her. Wenig später verabschieden wir uns ins Land der Träume.

(gelaufene  21,3 km)

Kommentare

Beliebte Posts